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Zets Treffen mit Frank Klepacki in Prag 2011
Einige werden vielleicht wissen, dass ich ein sehr großer Fan vom Videospielsoundtrack Komponisten Frank Klepacki bin, der vor allem für seine Musik für die alten Command & Conquer Teile bekannt ist. Mir gefiel seine Musik schon immer sehr gut und auch die zu anderen Spielen bzw. seine Solo Projekte waren bei mir immer gern gehört.
Das gute an den verhältnismäßig unbekannten Videospielsoundtrack Komponisten ist, dass sie jeder Fan mail antworten können, die sie bekommen. So begann ich vor vielen Jahren ihm Mails zu schreiben, in denen ich Lob an seinen Werken, aber auch manchmal ein bisschen Kritik und technische Fragen formulierte. Ziemlich alle davon wurden beantwortet. Nach vielen Jahren öfteren E-Mail Kontakts, wurde mir sogar die Ehre zuteil, bei den Fan Listings der letzten Solo Alben an erster Stelle zu stehen, was für mich schon eine allzu große Ehre darstellte.
Leider verpasste ich die Gelegenheit, ihn endlich einmal live zu sehen, bei Games in Concert in den Niederlanden, dabei hatte Frank doch sogar ein Meet and Greet mit Fans eingerichtet, doch alle Möglichkeiten nach Utrecht und zurück zu gelangen scheiterten...
Eines schönen Abends, am 26. August 2011, erreichte mich nichtsahnend eine Mail von Frank, ohne eine Antwort auf eine Fan mail zu sein. Darin fragte er mich, ob ich irgendwo in der Nähe von Frankfurt Oder leben würde. Ich hatte bereits eine leise Ahnung, worum es gehen würde und antwortete, dass ich leider nicht in der Nähe wohne, sollte er aber nach Deutschland kommen, würde sich bestimmt eine Möglichkeit für mich finden, nach Frankfurt Oder zu fahren.
Tatsächlich war es so, er kam aus beruflichen Gründen nach Deutschland, um dort die Orchesterparts des End of Nations Soundtrack aufzunehmen. Allerdings hatte er einen sehr dichten Zeitplan und wollte daher nicht, dass ich extra wegen den wenigen Stunden Freizeit, die er dort hat, eine sehr lange Fahrt auf mich nehme. Doch hatte er auch Aufnahmen mit dem Prager Orchester ein paar Tage später und den 23. würde er gänzlich frei haben, also sagte er, wenn ich Zeit und Lust hätte, ihn einmal zu treffen, wäre das kein Problem.
So etwas lässt man sich natürlich nicht zweimal sagen! Erst mal war ich allerdings noch unsicher und schaute nach Möglichkeiten, nach Prag zu gelangen, scheinbar keine war passend oder in meinem Budget, also antwortete ich ihm, dass das Treffen wohl leider nichts würde. Nachdem ich aber mit Freunden und Eltern noch etwas darüber gesprochen hatte, bekam ich einstimmig Rückmeldung, dass diese Gelegenheit mit Sicherheit einmalig wäre und ich unbedingt versuchen sollte, sie wahrzunehmen. Um genau zu sein, war ich noch bis etwa 16:30 des Vortags sicher, NICHT nach Prag zu fahren. Doch als ich dann eher zufällig nach am Hauptbahnhof vorbeikam, dachte ich mir, ich schaue noch einmal direkt am Automaten nach einer Verbindung... und tatsächlich fand ich eine, die sowohl preislich als auch zeitlich passend wäre. Daraufhin schrieb ich Frank noch schnell zu Hause eine Mail, dass es wohl doch klappt und als er sein OK gab, stand mir nichts mehr im Wege, nach Prag zu fahren. So machte ich mich auf, um 3:00 morgens 8 Stunden mit dreimal umsteigen nach Prag zu fahren um endlich persönlich mein Idol zu treffen...
Nach einer langen Fahrt und sehr wenig Schlaf kam ich dann mit einem vollbepackten Rucksack, ein wenig spontan umgetauschten tschechischem Geld, meinem Frank Klepacki T-Shirt und viel Aufregung am von Frank beschriebenen Hotel an. Ich wusste, dass Jules, sein Arrangeur dabei sein würde, was ich keineswegs als störend sondern eher als eine gute Gelegenheit empfand, da ich selber ein wenig Musik produziere und mich sehr dafür interessiere, wie professionelle Musiker so leben.
Als ich mich Frank mit einem strahlenden Gesicht näherte, erkannte er mich sofort und begrüßte mich mit einer herzhaften Umarmung. Er stellte Jules und mich einander vor und machte den Vorschlag, jetzt gleich loszugehen und ein wenig die Stadt zu erkunden. Sowohl Frank als auch Jules als auch ich waren noch nie in Prag gewesen, es war daher umso aufregender für jeden für uns!
Ich wusste erst nicht so recht, wie ich mich verhalten sollte. Man hat schließlich nicht jeden Tag die Gelegenheit, mit seinem Idol einfach mal durch eine fremde Stadt zu schlendern. Obwohl ich eigentlich recht fließend im Englischsprechen bin, hatte ich anfänglich, vermutlich durch die Aufregung ausgelöste Blackouts, was einige Wörter anging, aber nach etwa zehn Minuten Small Talk verfolg die Unsicherheit und wir unterhielten uns über alles mögliche. Es ist, hoffe ich, verständlich, dass ich das nicht als Gelegenheit nutzen wollte, irgendwelche TOP SECRET Infos zu erfahren oder alles mögliche über Westwood zu fragen, denn dazu war mir die Zeit schlicht und ergreifend zu schade. Wir unterhielten uns ganz allgemein über Musik, über Videospiele, ich erzählte ihm etwas über Mannheim (meine Heimatstadt) und er mir über Las Vegas. Mit Jules kam ich auch gut aus, er war mehr ein relativ gelassener Typ, der gerne mal einen Witz reißt. Frank und Jules, wie ich erfuhr, lernten sich im Rahmen des Games in Concert Events kennen, das am 14.06.2008 in Holland statt fand und wo Frank persönlich Hell March 3 auf der Gitarre begleitete – und wo ich leider nicht hinkommen und ihn treffen konnte.
Zunächst wollten wir etwas essen gehen. Wir fuhren also mit der U-Bahn ein paar Stationen und liefen den Rest zu Fuß; Frank und Jules hatten wohl schon ein Restaurant ausgesucht, wo sie hingehen wollten, mit dem Namen Kolkovna. Auf dem Weg dahin überquerten wir die Karlsbrücke und hier ergab sich die Gelegenheit für ein erstes Gruppenfoto.
Nach relativ kurzer Zeit kamen wir schließlich im Restaurant an. Dort sagte mir Frank, dass er mich gerne einladen würde, was für mich eine viel zu große Ehre darstellte. Während dem Essen redeten wir drei dann etwas über das Komponieren an sich und über Videospielmusik. Jules erzählte, dass er in England Komposition studiert hatte, aber nicht mehr in der Materie der Neuen Musik tätig war, da ihm klar geworden war, dass er dadurch „vielleicht 4£ im Jahr verdienen würde.“ Außerdem erfuhr ich, dass Frank wegen der Orchesteraufnahmen dieses Jahr zu seinem Hochzeitstag nicht zu Hause sein würde, was ihn etwas traurig stimmte, aber er hätte mit seiner Frau Jennifer bereits einen Nachholtermin vereinbart.
Nach dem Essen erkundeten wir noch etwas die Stadt. Wir liefen über einen Marktplatz, wo anscheinend gerade eine Art Mittelalter Markt statt fand und man beispielsweise zwei Schmiede sah, die damit beschäftigt waren, Münzen zu prägen. Frank und Jules wollten unbedingt noch die Prager Burg sehen und da ich keinen Einwand dagegen hatte, folgte ich. Nach einiger Zeit kamen wir dort schließlich an, wobei wir einen sehr schönen Umweg durch die wunderschönen Gartenanlagen machten. Meine Zeit war allerdings sehr begrenzt, da bereits um 17:30 mein Bus Richtung Nürnberg abfuhr. Wir schauten uns noch etwas den Veitsdom an und es entstand noch ein episches Erinnerungsfoto!
Frank und ich vor dem Veitsdom
Nun wurde es aber leider auch schon wieder Zeit für mich zu gehen und auch Frank und Jules wollten noch einmal über die Partituren schauen, bevor sie am nächsten Tag um 10:00 mit den Aufnahmen beginnen sollten. Wir fuhren mit der U-Bahn zurück und schließlich trennten sich unsere Wege. Ich bat Frank und Jules noch um ein Bild von den beiden, dann kam auch schon meine Bahn Richtung Hauptbahnhof. Meinen Bus habe ich übrigens gerade noch so erwischt, da eine U-Bahn ausfiel und die nächste viel zu voll war um darin zu fahren, ich also die übernächste nehmen musste... Glück gehabt!
Frank und Arrangeur Jules vor unserem Abschied
Auf der Heimfahrt holte ich dann etwas Schlaf nach und kam schließlich um 1:30 nachts wieder zu Hause an. Doch eine Sache war mir klar: Diesen Tag werde ich mein ganzes Leben lang nicht vergessen!
Vielen Dank, Frank, für diesen wunderschönen Tag in Prag!!!
(Und wenn man Twitter glauben darf, hat es Frank auch ein bisschen gefallen.)